ARTIKEL der Passauer Neuen Presse vom 18.01.2012

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Schnell am Einsatzort zu sein, das war die Absicht von Feuerwehrmann Martin Friedl.
Bei seiner ehrenamtlichen Fahrt ins Gerätehaus wurde er allerdings geblitzt - und muss
nun 200 Euro Bußgeld zahlen. Foto: FF Deggendorf/Archiv Jäger

Auf dem Weg zum Einsatz geblitzt: Eine "Verstrickung ungünstiger Zufälle" hat dem Deggendorfer Martin Friedl einen besonders ärgerlichen Strafzettel beschert. Das drohende Fahrverbot konnte der 28-jährige Feuerwehrmann mit seinem Widerspruch noch abwenden. Auf 200 Euro Bußgeld bleibt er sitzen.

Passiert ist's an einem Oktobertag. Martin Friedl war zu Hause. Als er gerade Mittagessen kochen wollte, kam der Alarm: Gasleitung abgerissen in Osterhofen, hieß es. Martin Friedl, der im Deggendorfer Stadtteil Scheuering oberhalb des Krankenhausbergs wohnt, weiß: Mittags sind viele gar nicht greifbar. Zudem ist er einer von landkreisweit rund 70 Feuerwehrlern des Gefahrgutzugs und wegen seiner besonderen Ausbildung als Messspezialist in solchen Fällen besonders gefragt. Also hat es ihm pressiert.
Noch in Scheuering hat Friedl sein Auto, in Gedanken schon beim bevorstehenden Einsatz, bergab laufen lassen. Die Straße ist gerade und übersichtlich: "Wenn da Fußgänger gewesen wären, hätte ich sie gesehen." Dennoch: Statt der erlaubten 30 ist Friedl 61 Stundenkilometer gefahren. Und da hat's geblitzt: 160 Euro und vier Wochen Fahrverbot waren die erste Ansage.

Martin Friedl formulierte einen Einspruch. Die Sache kam vor Gericht. 200 Euro, dafür kein Fahrverbot - so viel Kulanz war drin für den Feuerwehrler. Und der will nun auch nichts weiter unternehmen: "Wenn ich das noch einmal vor Gericht bringe, dann kommt auch das Fahrverbot wieder auf den Tisch", hat man ihm vermittelt. "Dann zahle ich lieber die 40 Euro mehr und die Sache ist erledigt."